Erst in den Jahren 1929/30 kam der Strom nach Stockum, das ist gerade mal gut 80 Jahre her. Davor gab es lediglich Petroleumlampen in unserer Heimat!
Zunächst wurden Strommasten aus Holz eingegraben, und zwar alle 50m. Dann wurden die Stromkabel aus Porzellanisolatoren befestigt. (Für “richtige” Jungens war es Pflicht, diese Porzellanhütchen mit der Fletsche (Zwille) mittels Steinen oder Stahlkrampen zu zerstören!).
Anfangs war es keine Pflicht, sich an die Stromversorgung anschließen zu lassen; also setzten sich die Nachbarn zusammen und berieten, was man tun sollte. Man besprach sich anschließend mit dem Stromlieferanten bezüglich des Preises für den Anschluss bzw. für die Kilowattstunde.
Die Hausanschlüsse wurden wie folgt verlegt: Zwei Leitungen wurden von einem Holzmast ans Haus geführt und dort über Isolatoren ins Haus geleitet. Im Haus – auf dem Dachboden – war dann der Hauptschalter. Von dort ging das Stromkabel – auf Putz – ins Obergeschoss zum Sicherungskasten, wo die Hauptsicherung als Hebel gestaltet war.
Der Strom war zunächst nur für die Beleuchtung gedacht, erst später kamen Steckdosen dazu, um elektrische betriebene Geräte anzuschließen.
Anfangs sah ein Stecker so aus, dass in die Birnenschraubfassung eine Art Adapter eingeschraubt wurde, an dem beidseitig die Steckerlöcher eingelassen waren, in die dann die Stecker eingesteckt werden konnten.
Die Stromleitungen bestanden früher zunächst aus zwei Leitungen (Drähten) ohne Erdleitung. Die Sicherung waren Schraubsicherungen mit 6 Ampere Absicherung.
2 Drähte = 220 Volt = Licht
4 Drähte = 380 Volt = Kraft
Meistens gab es im Keller kein Licht. Stattdesssen war nur ein Haken an der Wand, an dem die Petroleumlampe gehängt wurde.