Die Eisenbahn in Voerde

chronik-Bahnhof_Voerde-Loehnena

Bahnhof Voerde-Löhnen

Die Stadt Voerde wird von zwei Eisenbahnlinien durchkreutzt, der östlichen Hauptstrecke von Oberhausen nach Emmerich mit den Bahnhöfen Voerde und Friedrichsfeld und der westlichen (früheren) Nebenstrecke von Oberhausen nach Wesel mit den Bahnhöfen Möllen, Voerde/Löhnen (bei Haus Voerde war eine Behelfshaltestelle die nach dem 2. Weltkrieg eingerichtet wurde) und Spellen. Im Krieg wurde diese Nebenstrecke stark beschädigt und diente nur noch dem Gütertransport bis zum Hafen Emmelsum.

Nun zur Historie!

Die Planung für den Bau einer Eisenbahnlinie von dem Seehafen Amsterdam ins Ruhrgebiet und bis zur alten Handelsmetropole Köln reichen bis in das Jahr 1832 zurück, doch nach etlichen Schwierigkeiten wurde die Strecke von Arnheim nach Köln erst im Jahre 1856 offizell in Betrieb genommen.

Aufgrund der Schwierigkeiten, die die Grundstückeigentümer der Eisenbahn – Gesellschaft gemacht hatten, bekam Voerde seinen eigenen Bahnhof erst 17 Jahre später, also 1873 ! Er bestand allerdings lediglich aus einer Bude mit der Nr. 25.

Später – nämlich im Jahre 1912 – wurde dann auch eine Bahnstrecke von Oberhausen über Möllen, Spellen bis Wesel gebaut. Sie diente sowohl dem Personen- wie auch dem Güterverkehr. Damals gab es nicht genug deutsche Arbeitskräfte, so dass weitgehend Italiener, Polen, und Kroaten beschäftigt wurden. Diese Bahnlinie fand keineswegs ungeteilten Zuspruch in der Bevölkerung.

Zu den Leuten, die über die “Verschandelung” der schönen niederrheinischen Landschaft wetterten, gehörte auch der Arzt und Heimatdichter Dr. Schlichthaar. Dieser konnte allerdings nicht ahnen, dass der Bahndamm einmal einem großen Teil von Voerde gute Dienste erweisen würde. Als nämlich 1926 das “große” Hochwasser kam, gab es in den Rheindörfern noch keinen Deich; also schickte der Rhein seine überflüssigen Wassermassen rücksichtslos über die Löhnener Weiden und Äcker bis zur Frankfurter Straße. Doch weiter ließ der Bahndamm das Hochwasser nicht kommen.

Die “Hochbahn” – so nannte man diese Bahnlinie – verlor an Bedeutung, nachdem im 2. Weltkrieg die Kanalbrücke in Emmelsum zerstört worden war und nicht mehr aufgebaut wurde.

1963 wurde der Personenverkehr auf der Strecke Walsum – Spellen endgültig eingestellt! Das Jahr 1963 war für die Strecke Oberhausen – Voerde – Wesel – Emmerich ebenfalls von Bedeutung, da in dieser Zeit die Strecke elektrfiziert wurde.